L'histoire de Saint Josse est liée à la lèpre. Au Moyen Âge cette maladie n'était pas guérissable. Elle avait été apportée d'Orient en Allemagne par les croisades (dès la 2e moitié du XIIe s.) et s'était rapidement répandue, de sorte que chaque ville possédait sa léproserie hors les murs afin d'éviter que la contagion ne se propage. Cette exclusion était considérée comme une mort civile et était effectuée, en particulier à Trèves, par un rite funéraire. Comme les malheureux lépreux ne pouvaient pénétrer dans aucune église, on leur construisait quelquefois leur propre chapelle.
L'épidémie atteignit son apogée lors des croisades et pèlerinages des 13e et 14e siècles. Autour des grandes villes les léproseries prirent à partir du 11e siècle une forme particulière d'hospices. On les rencontre sous de nombreuses dénominations, telles que
Siechen
Sondersiechen
Veltsiechen
Leproserien
Elenden Herbergen
Gutleuthäuser
Malitzenhäuser
Maladrerien
Siechhöfe
Toute une série de ces hospices choisissent Josse comme patron de leurs chapelles. Ce patronage peut avoir été influencé par la similitude de son nom avec celui de Job dans la Bible. Car il n'est fait mention d'aucune guérison de malades dans sa Vita et les récits posthumes de ses miracles. Il s'agissait de paralytiques, d'aveugles, de sourds . Selon Jost Trier, ce n'est qu'en 1408 qu'on relate la guérison d'un pèlerin malade venu des pays germanophones.
Nous avons trouvé dans chacun des lieux suivants une chapelle annexe dédiée à St Josse :
"Nahe der Stadt vor dem oberen Tor befand sich die Kapelle St. Jodokus oder St. Jos und Nikolai apud leprosos, bei den Aussätzigen. Sie stand da, wo jetzt die Wirtschaft zum Grünen Baum sich befindet. Nach Stieber, Histor. Nachrichten, S. 366, soll sie im Jahre 1464 durch den Augsburger Suffragan geweiht und durch Papst Pius II. (1464 - 1471) mit Ablaß versehen worden sein. Es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, daß an ihrer Stelle schon früher eine Kapelle für die "Sondersiechen" stand."
Das Haus der Sondersiechen, die von der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen waren, stand da, wo an der "Siechenpeunt", die jetzt noch an jene alte Zeit erinnert, abseits vom Wege das Anwesen Hs. Nr. 4 1/10 sich befindet.
nachschauen bei Goldberg/Polen
"Die St. Justkirche in Kamenz wird 1377 urkundlich erwähnt und dürfte kurz vor diesem Jahr erbaut worden sein. Zum Siechenhaus gehörig, ist sie später dem alten Patron der Stadt zu Ehren zur Kapelle mit eigenem Kaplan und besonderen Einkünften erhoben worden...
Bemerkenswert ist immerhin die Tatsache, daß der Heilige in der Stadt sehr beliebt gewesen sein muß, dem vielerlei Zuwendungen zuteil wurden, der wiederholt als unser alter Patron bezeichnet wird und dem noch 1521 eine eigene Schrift vom Rat der Stadt gewidmet wurde.
(H. Helbig, Untersuchungen über die Kirchenpatrozinien in Sachsen, Berlin 1940 und 1965)
1793 wurde die ehemalige Pilgerkirche verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. Heute ist im EG ein Nachtclub, oben sind Wohnungen.
Hinter dieser ehemaligen St. Jost-Kirche befindet sich jetzt noch die ehemalige Josen- oder Elendenherberge, auch Seel- oder Blatternhaus genannt. Es diente im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlichen Zwecken: Verpflegung Durchreisender oder Armer, Isolierstation und Krankenhaus; Besserungshaus und Gefängnis. "Zusammen mit der dahinter Richtung Norden gelegenen ehemaligen Josen- oder Elendenherberge bildete das vorständtische Ensemble einen Spitalkomplex, der nicht nur Unterbringung Durchreisender gebraucht wurde, sondern auch einen Teil der städtischen Armenfürsorge übernahm."
(Hermann Strauss, Alt-Kreuzlingen, Kreuzlingen 1962, aus dem histor. Stadtführer)
Ganz jungen Datums ist...
Seit dem 14. Jh. besaß die St. Jakobs-Bruderschaft zwei ursprünglich zur Unterbringung Aussätziger dienende Siechenhöfe vor Weidenhausen, einer oben für die Männer, der untere für die Frauen. Dieser hatte schon im 14. Jh. ein Kapelle und heißt noch heute (?) St. Jost's Hof. Die Kapelle und das im 16. Jh. erneuerte Hospital stehen noch. Der Hospitalbetrieb ging hier auch nach der Reformation weiter.
Seit 1308 verehrte man in Nürnberg den hl. Jobst als Patron einer kleine Leproserie vor den Toren der Stadt. Der Pfarrer von St. Sebald, Hermann von Stein, hatte den Siechenkobel gestiftet. Er war einer der vier Siechenhöfe der Stadt und für Männer bestimmt. 1313 wird eine Kapelle erwähnt; seit der 2. Hälfte des 15. Jh. hat St. Jobst einen eigenen Kaplan. 1696 wird St. Jobst zur eigenen Pfarrei erhoben. Im 18. Jh. wohnen verarmte alte Frauen hier.
Rüti/Schweiz. Dekanat Illnau-Wetzikon, Siechenhaus
Siechenhaus in Rüti unterhalb des Klosters. 1367 wird zum ersten Mal die Kapelle genannt, deren Patrone J. und Bartholomäus sind.
Das Sondersiechenhaus zu den 3 Königen auf der Steig besitzt schon 1323 eine Kapelle (Trier 178)
Siechenhaus und Kapelle sind 1448 schon vorhanden. Kapelle und Haus stehen noch. Die Kapelle wird etappenweise saniert. Die Häuser sind es schon.
Bei dem Siechenhaus bestand eine sog. "Scherer-Bruderschaft", eine geistlich-berufliche Vereinigung von Heilkundigen, deren Aufgabe es war, bei einem Lepraverdächtigen die Diagnos zu stellen, auf Grund welcher die Unterbringung im Siechenhaus erfolgte.
Weitere Orte mit Siechenhäusern, deren Existenz noch zu überprüfen ist:
Breisach
Köln
Goldberg i. S.
Leutershausen,
Rothenburg,
Windsheim
Mancherorts ist nur noch der Name davon erhalten.