Im späten Mittelalter entwickelte sich Sankt Joost zum beliebten Wallfahrtsort, der von ganz Norddeutschland aus besucht wurde. Ziel der Wallfahrten war die kleine reich ausgestattete Jodocuskapelle, die bereits 1367 erwähnt wird. Nach der Reformation wurde Sankt Joost unbedeutend, die Kapelle wurde 1541 abgerissen. Im Jahr 1822 wurde Sankt Joost dem benachbarten Odisheim zugeschlagen, später kam es dann als Ortsteil zur Gemeinde Stinstedt.
Am 13. September 1998 wurde zwischen Stinstedt und Odisheim ein großer Fels enthüllt mit der Inschrift:
"Pilgestätte St. Joost
Hier befand sich im 14.-16. Jahrhundert
eine dem Heiligen Jodokus geweihte Kapelle.
Pilger aus ganz Norddeutschland suchten sie auf,
um ihrem Schutzpatron
für die Errettung aus Gefahren zu danken
und durch den Besuch der Wallfahrtsstätte
Sündenvergebung und Heilung zu erlangen."
Kurt Brüning: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands - Bd. 2: Niedersachsen und Bremen, Stuttgart 1958
Arnold Dock: Die Kapelle St. Joost, in: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 23, 1926-28, Seite 39-48
Johannes Göhler: Die Kapelle "zum Trost" im Moor - Die mittelalterliche Wallfahrt der Norddeutschen zu St. Joost, in: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 77/78, 1998/99, Seiten 91-120.
W. Klenck: Nachrichten über den Wallfahrtsort St. Joost im Lande Hadeln, in: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 26, 1932-3, Seiten 34-54.
H. Ruther: Der Wallfahrtsort St. Joost. In: Niedersächsische Heimatblätter Nr. 64, 1955.
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