Heute sind die Jodokus-Bruderschaften die noch lebendigen Träger der Jodokusverehrung in den Pfarrgemeinden. Sie organisieren die jährlichen Pilgerwege nach St. Jost im Nitztal/Langenfeld und gelegentlich auch eine Fahrt nach St. Josse-sur-Mer. Sie blicken zurück auf eine bedeutende Historie:
Das mittelalterliche Bruderschaftswesen erwuchs aus zwei Komponenten. Zum einen verband die Mitglieder eine freiwillig übernommene Gebetsverspflichtung. Die Verbundenheit untereinander führte in einer Zeit, in der es noch kein soziales Netz gab, dazu, allmählich soziale und caritative Dienste zu übernehmen. Die Bruderschaften hatten einen relativ hohen gesellschaftlichen Status. Verbindend war für die einen ein gemeinsam eingenommenes Bruderschaftsmahl, für andere hatte das gemeinsame Totengedenken besonderes Gewicht. Die oft mit der Bruderschaft verbundenen jährlichen Schützenfeste, die soziale Fürsorge und die Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen gehören bis heute zu den grundlegenden Bestandteilen der meisten Bruderschaften.
Siehe auch bei Wolfgang Herborn, Seite 203-206:
"Der heilige Jodokus war häufig auch der Patron der Jakobusbruderschaften, der Schiffer und der Siechenhäuser. Von Jakobspilgern aufgesuchte Kirchen und Kapellen wurden gern nach ihm benannt. Im Spitalgebäude konnten auch Pilger Unterkunft und Verpflegung finden. Auf diese Weise war ein geordneter Zustrom der Pilger in und durch die Stadt (an einem Tag) gewährleistet."
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