Die "Inventio", das Auffinden der Reliquien Jodoks im Jahre 977 war Anlass für eine Neubearbeitung der anonymen Vita. Diese Redaktion übernimmt um das Jahr 1000 Isembard, ein Mönch aus dem Cluniacenserkloster Fleury (Bistum Amiens). Er verfertigt sie auf Bitten eines Mönchs von St. Josse-sur-Mer, Adelhelm - der als Schreiber fungiert - und widmet sie dem damaligen Abt Herbold zur Zeit König Hugos. Er verbindet sie auch gleich mit einem Bericht über die "inventio", der sich auf Aussagen von Augenzeugen stützt. Jost Trier vermutet als Grund für die Neugestaltung der Vita, "dass die Exemplare des "Anonymus" während der Normanneneinfälle aus der Bibliothek zu St. Josse-sur-Mer verschwunden waren, während sich ein solches Exemplar in der Bibliothek zu Fleury noch befand."
Jost Trier konnte keinen Einblick in die Vita Isembards nehmen. Deshalb kommentiert er nur kurz:
"Isembard berichtet von der segnenden Hand bei der Messfeier" "Aus den wenigen veröffentlichten Stellen lässt sich erkennen, dass Isembard außer dem Anonymus den Ingomar, ferner den Fredegard und wahrscheinlich noch weitere rein historische Werke benutzt hat. Es tritt eine Neigung zu eingehender historischer Reflexion zutage, von der sich weder beim Anonymus noch bei Florentius eine Spur findet. Als Geschichtsquelle dürfte seine Vita Judoci sehr brauchbar sein, und es ist auch von diesem Standpunkt aus zu bedauern, dass sie bisher nicht veröffentlich wurde...
Da Isembard schätzungsweise zwei Jahrzehnte vor Florentius schrieb, wird viel einzelnes, was wir einstweilen wegen unserer Unkenntnis Isembards dem Florentius zugeschrieben haben, aus Isembard stammen. Sicher ist dies z. B. für die Erscheinung der segnenden Hand... Cluniacensischer Einfluß ist bei Isembard schon deshalb mit Gewißheit anzunehmen, weil wir wissen, dass Fleury, das Heimatkloster Isembards, früher als St. Josse reformiert wurde. Bei seiner Reform von St. Josse ließ Abt Herbold um 977 cluniacensische Mönche aus Fleury kommen."